Pyramiden im Regenwald

von Jürgen Janßen

Die mystische Welt der Maya

Die großen Pyramiden der Maya in den Urwäldern Zentralamerikas ragen wie Türme hoch über das Dach des Regenwaldes hinaus, als ob sie die unberührte Natur bewachen sollten. Über einen Zeitraum von mehr als 3000 Jahren hatte sich hier eine Zivilisation entwickelt, die in mehr als 80 Stadtstaaten lebte und deren Kenntnis von Mathematik und Astronomie zu ihrer Zeit unerreicht war. Ihr Kalender reicht zurück bis in das Jahr 3.112 v. Chr., sie rechneten als eine der ersten Hochkulturen mit der Zahl Null und entwickelten eine Glyphenschrift, die bis heute noch nicht vollständig entziffert ist. Auf vielen Steinstelen sind Geschichten aus dem Leben der Könige, aus der Politik und von den Kriegen verewigt.

Und was nur wenige wissen: Die Maya hatten auch Bücher mit anspruchsvoller Literatur! Leider haben die spanischen Eroberer die damals noch vorhandenen Maya-Handschriften (Hieroglyphen- Codices) alle bis auf 3 zerstört. Die bedeutendste der 3, der „Codex Dresdensis“, befindet sich heute in der Schatzkammer des Dresdner Buchmuseums.

Dann auf dem Höhepunkt ihrer kulturellen Entwicklung kam der Kollaps der Maya – Zivilisation. Wie von einer Implosion vertrieben verliessen die Bewohner, schon 600 Jahre bevor die spanischen Konquistadores landeten, nun vor fast 1200 Jahren ihre zahlreichen Grossstädte im tropischen Tiefland und gaben sie dem Verfall preis. Seitdem hat der Urwald die Städte überwuchert und vieles unter sich begraben. Und doch haben die Zeugnisse ihrer Hochkultur die Zeiten überdauert.
Die meisten antiken Maya Städte liegen im Dschungel des Pétén in Guatemala. Tikal, der “Ort, wo Geisterstimmen ertönen“, hatte mehr als 50.000 Einwohner und war die vielleicht größte Maya Stadt, zu einer Zeit als London oder Paris dagegen bedeutungslos waren.

Guatemala…

…ist das Herz Zentralamerikas, nirgends sonst sind die Märkte bunter und die Landschaften vielfältiger. Für Fotofreunde sind die farbenprächtigen Trachten der Indigenas ein echter Aufreger. Ein Augenschmaus sind die blauen Seen, wie der Atitlan See, vor der Kulisse der Vulkane. Diese Bilder werden lange nachwirken, ihre Schönheit ist tief beeindruckend.

Über 30 große, bis über 4.000 m hohe Vulkane liegen wie in einer Kette aufgereiht in Guatemalas Hochland. Viele von ihnen sind aktiv wie der ständig rauchende Vulkan Fuego (3.763 m) bei Antigua. Der ebenfalls recht unruhige Vulkan Pacaya (2.552 m) ist bei Touristen ein beliebtes Ziel für Bergtouren. Der Pacaya hat dauernd kleinere Ausbrüche und nachts sieht man die rotglühende Lava den Kraterrand herunterfliessen.

Hier wächst auch der beste Kaffee und der sehr seltene Wappenvogel des Landes, der bunt gefiederte Quetzal mit seinen langen grünen Schwanzfedern, ist an den Berghängen des Alta Verapaz zu hause. Für die Maya war der legendäre Quetzal Symbol für Licht und Leben.
Ein totaler Kontrast dazu ist das Tiefland. An der Pazifikküste legen Schildkröten ihre Eier in den schwarzen, heissen Lavasand, Kaimane ziehen durch die Lagunen und exotische Vögel brüten in den Mangroven. Vom Rio Dulce bis zur Karibik erstreckt sich ein riesiges Süsswassersystem. Hier leben die seltenen Manatees (Seekühe). Der Karibikküste vorgelagert ist das zweitgrößte Riff der Welt. Es erstreckt sich von den Küsten Yucatans über Belize bis vor die Inseln von Honduras. In den Urwäldern des Pétén faszinieren nicht nur die überwucherten Pyramiden und Tempel der Maya, hier gibt es eine einzigartige Flora und Fauna. Wir haben schon Spuren des Jaguars gesehen und abends ertönen in Tikal die ohrenbetäubenden schwarzen Brüllaffen, deren Laute einem die Schauer über den Rücken laufen lassen.

Vom Tiefland zogen die Maya nach Süden und siedelten fortan in den Tälern des guatemaltekischen Hochlands. Dieses fruchtbare Land der Seen und Vulkane wurde zur neuen Heimat der heutigen Cak‘chiquel, Qek‘chi, Mam und Tzutujil, um einige der größeren Maya Ethnien zu nennen.
Nach Jahrhunderten der Verfolgung und Diskriminierung leben sie heute eine neue Identität. Sie sind dabei, die Geschichte ihrer Vorfahren wieder zu entdecken. Ob auf den Märkten im Hochland Guatemalas, in Chichicastenango oder Sololá, auf den Zeremonialplätzen vor Kirchen oder vor den Pyramiden im Dschungel, wir treffen heute auf eine neue Generation der Maya, die alte Traditionen wieder belebt und stolz auf die große Vergangenheit ihrer Vorfahren ist.
Dieser Spannungsbogen vom Kennenlernen der geheimnisvollen alten Kultstätten und bis zum Erleben der heutigen Maya macht unseren Besuch in Gutemala, in der Welt der Maya, so einzigartig.

Zentralamerika Spezial – Die neue Reise 2024-2025

Mit Flug über die Cayes von Belize

Guatemala, Belize, El Salvador und Honduras

Unsere ganz spezielle Reise durch Zentralamerika führt nun noch intensiver in das kleine Land Belize, die ideale und schöne Ergänzung dieser Reise. Von hoch oben sehen Sie die karibische Inselwelt der Cayes beim Überflug vom Süden Belizes bis zur City, die angeblich auf leeren Rumflaschen errichtet wurde direkt am karibischen Meer. Hier ist das Leben lauter, lustiger und entspannter! Der Sound von Reggae liegt in der Luft, wir steigen um ins Boot und schippern durch Mangrovenwälder zur Insel Caye Caulker, nach dem Höhenflug tauchen wir ein in die Karibik. Bei unserer Schnorcheltour am großen Riff begegnet uns die ungeahnte Vielfalt des Lebens im und unter Wasser im glasklaren karibischen Meer. Bei Ihrem halbtägigen Ausflug zum Marine Reserve werden Sie bunte Fische, Rochen und ungefährliche Ammenhaie, mit Glück auch Manatees, die großen Seekühe, entdecken. 

Aber fangen wir von vorn an. 

Bunte Märkte, blaue Seen, rauchende Vulkane – das Hochland von Guatemala

Schon beim Anflug auf Guatemala City sehen wir die großen Vulkankegel. Der Stadt am nächsten und groß im Fenster des Fliegers zu sehen ist der Vulkan Agua, daneben der Acatenango und hinter ihm der rauchende Fuego.

Zwischen den drei Vulkanen hatte man die ehemalige Hauptstadt der spanischen Kolonien in Mittelamerika erbaut und nicht daran gedacht, ob dies auch ein sicherer Standort sei. Es dauerte 230 Jahre, dann geschah die Katastrophe. Ein Erdbeben ungeahnter Stärke zerstörte 1773 die Stadt Antigua bis auf die Grundmauern. Noch heute sind die Folgen dieser Zerstörung im Stadtbild verewigt, die Ruinen vieler Klöster und Alter. Gleich am nächsten Morgen nach Ankunft in Guatemala geht es ausgeruht und spannend los: Die Bootsfahrt durch Mangroven zur heißen Pazifikküste und dann der Willkommensdrink an der Poolbar. Viele Highlights an Naturerlebnissen und auch kultureller Art werden folgen. Sie werden begeistert sein von der Vielfalt dieser Reise und dem/der Reiseleiterin, intimen Kennern Zentralamerikas.

Fahrt zur Pazifikküste. Hier lassen wir den Bus stehen und steigen um ins Boot. Fast meditativ ist die Bootsfahrt durch die Mangrovenwälder, bunte Vögel und Kaimane begleiten uns, auch Schildkröten kreuzen unseren Weg. Schwarz ist der Sand am Strand, ruhig und gemütlich der kleine Ort Monterrico. Wenn die Sonne dann hinter Palmen rosarot im Meer versinkt sind wir angekommen, die Wärme fühlt sich gut an – das ist Urlaub!

El Salvador: Suchitoto am Suchitlán See

Nur zweimal geschlafen und schon ein neues Land? In einer Stunde sind wir in El Salvador angekommen, dem kleinsten Land Zentralamerikas. Erst geht es über die Ruta de las Flores bis nach Conception de Ataco und dann am nächsten Tag mit Besuch des Cerro Verde auch schon weiter ins schönste Kolonialstädtchen El Salvadors, nach Suchitoto am Suchitlán See. Am nächsten Tag wird es ganz speziell: das versunkene Maya Dorf Joya de Ceren. Wie Pompeji wurde dieser Ort von Vulkanasche verschüttet. Die gut erhaltenen Innenräume der Häuser geben uns Einblick über das Leben der einfachen Maya im 4. Jahrhundert a.D. Man fand Kakao, Bohnen und Chili, auch Maniok. Die Bewohner konnten sich wohl vor dem Vulkanausbruch retten, ließen aber in der Hast ihre Habeseligkeiten zurück und konnten nicht einmal ihre angefangenen ‘Teller’ aufessen. Die übrig gebliebenen Essensreste lassen auf einen abwechslungsreichen Speisezettel schließen, der reichhaltiger war als im benachbarten heutigen Honduras, dem Armenhaus Zentralamerikas. Auf der Speisekarte der Maya standen Truthähne und Hunde, Kaninchen, Hirsche und Nabelschweine, ihre Honigbienen haben ihnen die Süße gegeben, vielleicht auch ihrem Kakao.

Copán in Honduras, die filigrane Maya Stadt

So kurz sind die Entfernungen hier. In ein paar Stunden sind wir von El Salvador in Honduras.

In der antiken Stätte Copán begegnen wir dem reichsten Kulturerbe der Maya in Zentralamerika. Differenzierte Glyphen auf einer Treppe und auf Stelen sind Botschaften der Maya. Der vulkanische Andesit-Stein machte es den Maya nicht nur möglich, die schönsten Stelen und Glyphentexte mit filigranen Darstellungen zu schaffen, sondern fördert auch deren Erhalt bis in die heutige Zeit. Kein anderer Ort hat so viel Geschichte zu erzählen wie Copán, das am Rand der Welt der Maya lag, sozusagen sein Außenposten war.

Archäologen fanden hier die Spuren eines großen Reiches, Zeugnisse einer uralten Dynastie und mächtiger Herrscher, wie des ‘sonnenäugigen grünen Quetzal-Ara’ oder auf Maya: K’inich Yax K’uk Mo, der als ‘Gottkönig’ in den Glyphen als Gründer der Dynastie von Copán beschrieben wird. Der grüne Quetzal und der bunte Papagei Ara waren gleichsam die Paten des ‚Gottkönigs‘. Seine Überreste mit Grabbeigaben wurden in einer Kammer 15 m tief in der Erde unter der Akropolis von Copan entdeckt.

Vom Rio Dulce nach Livingston

Von Copán führt uns unsere Fahrt zunächst durch trockene Kakteenlandschaften, dann wird es grüner. Im Tal des Motagua liegen die großen Bananenplantagen der United Fruit Company, dahinter dann das riesige Flusssystem des Rio Dulce, das den Izabal-See mit der Karibik verbindet. Ein kulinarischer Höhepunkt der Reise ist das Tapado hier am Rio Dulce.

Belize – das große Riff in der Karibik – Flug über die Inseln

Von Livingston geht unsere Reise weiter per Boot durch die karibische Bucht von Amatique nach Punta Gorda. Hier beginnt Ihr Abenteuer Belize. Sie fliegen 1 Stunde über die vielen Cays und Inseln, die sich entlang des zweitgrößten Riffs der Welt gebildet haben, bis Belize City. Hier in Belize eröffnet sich eine ganz andere Welt. Es wird englisch gesprochen, das Land ist extrem dünn besiedelt und nur halb so groß wie die Schweiz. Hier ist die Natur intakt, große Teile des Landes sind Naturreservate, Ökologie Pflichtfach in den Schulen. Über die Hälfte des Landes ist bewaldet und gerade  im Süden finden wir großflächigen immergrünen tropischen Regenwald, der einer Vielzahl von Tierarten Lebensraum gibt. Hier leben Jaguare (in Belize wurde 1986 das weltweit erste Jaguar- Schutzgebiet geschaffen), Pumas, Ozelots, Tapire, Gürteltiere und Manatis (Seekühe).

Der Pétén, die Urwaldprovinz Guatemalas

Hier liegen die meisten alten Maya Städte. Ganz viele dieser ehemaligen Stadtstaaten sind noch vom Dschungel überwuchert, einige noch nicht entdeckt, nur per Satellitenfotos registriert, einige nur in tagelangen Märschen auf Urwaldwegen erreichbar. Diese noch unbekannte Welt der Maya wurde bis vor kurzem nur von Chicleros, den Latexsammlern (Chicle = Kaugummi aus dem milchigen Saft des Breiapfelbaums, seit Urzeiten den Maya bekannt) und Grabräubern besucht. Die große und entlegene Stadt Mirador ist heute nur per Hubschrauberflug, zu Fuß oder mit Pferd ab Flores erreichbar.

Wir konzentrieren uns bei unserer Reise auf das zu seiner Zeit größte und bedeutendste Zentrum der Mayawelt, auf Tikal und seine Vasallenstädte wie Yaxhá. Die alte Maya Stadt Yaxhá liegt imitten des Regenwaldes. Beim Gang über die mehr als tausend Jahre alte Straßen von Yaxhá können wir uns die Stadt mit Alleen und Palästen gut vorstellen. Auf einer kleinen Insel in der Lagune liegt eine weitere Stätte: Topoxté.

Bis Tikal sind es von Yaxhá etwas mehr als 15 km Luftlinie, aber durch dichtesten Urwald. Vor ein paar Jahren passierte hier eine unglaubliche Geschichte. Ein Tourist verlor bei dem Rundgang durch die Ruinen von Tikal den Anschluss an seine Reisegruppe. Er ging abseits, um wohl eine ganz besondere überwucherte Ruine in Augenschein zu nehmen, es wurde dunkel, die Reisegruppe war weg und für ihn kein Weg mehr auszumachen. Tatsächlich irrte der Gute dann 11 Tage und Nächte durch den Dschungel, bis ihn ein Chiclero halbverhungert fand. Der einsame Tourist war schon ganz in der Nähe von Yaxhá, hätte es aber aus eigener Kraft nicht mehr erreicht. Zu seinem Glück hatte er bei der Führung durch Tikal seinem Reiseleiter gut zugehört, als der über die Pflanzen des Dschungels sprach und ihm eine Pflanze zeigte, die Wasser speichert. So verdurstete er nicht und hat überlebt. Mir hat Juan, der auch mal Chiclero war und mich bei meiner Erkundung von Yaxha, Tikal und Aguateca begleitete, diese wahre Geschichte erzählt.

Tikal, Königin der Maya Städte

Die ausgedehnten Ruinen von Tikal liegen mitten im Nationalpark. Im urbanen Einzugsbereich von Tikal lebten wohl zur Blütezeit an die 200.000 Menschen, die Ruinenstadt selbst erstreckt sich über viele Quadratkilometer im Dschungel. Bei der ausführlichen Besichtigung bekommt man einen guten Eindruck von der Größe der Stadt und sieht das Hauptzentrum, auch andere Stadtteile, die nicht so weit vom Zentrum entfernt liegen. Aber längst nicht alles ist hier ausgegraben oder restauriert, einige Stadtteile entziehen sich durch die Entfernung dem Tagesbesucher.

„Mein schönster Moment in Tikal: Der Blick zur aufgehenden Sonne von der fast 70 m hohen großen Pyramide IV in Tikal über das grüne Meer aus 40 bis 50 m hohen Baumriesen. In einiger Entfernung sehe ich andere Pyramidenspitzen über den Baumkronen. Die hereinbrechende Morgendämmerung mit den 1000 Stimmen des Urwalds löst ein echtes Hochgefühl aus.  Tikal der “Ort, wo Geisterstimmen ertönen“. Diese Aussage empfinden wir nach, denn wir wohnten in einer Lodge direkt im Urwald bei den Ruinen, abends und nachts begleitet von der Musik des Dschungels. Als ich das erste Mal in der Abenddämmerung die Stimmen des Urwalds hörte, lief mir ein Schauer über den Rücken, ich bekam Angst und dachte, ganz in der Nähe sind Jaguare. Durch Mark und Bein ging mir dieses Brüllen. Dann entdeckte ich, dass es oben von den Bäumen kam: Brüllaffen, und sie machen ihrem Namen alle Ehre!“

Auf dem Weg vom Tiefland des Petén ins Hochland von Alta Verapaz machen Sie einen Abstecher zum verzweigten Höhlensystem der Candelaria Höhle, einem der größten Lateinamerikas. Der Haupttunnel ist 22 km lang, es gibt gigantische Höhlen und beeindruckende Felsformationen. Für die Maya war dies der Eingang zur Unterwelt, ein heiliger Ort. Sie besuchen eine der größten Trockenhöhlen. Anschließend Weiterfahrt nach Cobán, das inmitten von Kaffee-, Zuckerrohr- und Kardamomplantagen liegt. 

Eine mehrstündige Fahrt führt Sie dann am nächsten Tag über die abenteuerliche Franja Transversal del Norte durch das Hinterland bis nach Huehuetenango. Sie durchqueren viele kleine Hochlanddörfer, in die nur selten Touristen gelangen –  ursprüngliches Guatemala! Das eigentliche Ziel ist noch entlegener: In einem abgelegenen Winkel der Sierra Cuchumantanes auf 2.400 m Höhe finden wir eine versteckte Maya Kleinstadt, in der sich besondere Traditionen erhalten haben. Hier spielt der Tourismus keine Rolle und wir als Besucher werden uns sehr behutsam dort bewegen, denn wir sind die, die auffallen auf dem großen Samstagsmarkt von Todos Santos. Das Dorf ist berühmt für die bunte Tracht der Männer, die aus rot-weiß gestreiften Hosen und weiß-blau gestreiften Hemden besteht und ein beliebtes Fotomotiv ist.  Weiter geht es nach Chichi….

Maya Märkte – bunter geht’s nicht!

Nirgendwo sonst hat sich die Tradition der Nachfahren der Maya besser erhalten als in den Hochlandtälern und an den malerischen Seen.

Der berühmteste Markt Guatemalas ist donnerstags und sonntags in Chichicastenango. Vor der Kirche Santo Tomas sind die Stände voller Masken, Kirche und Treppe sind eingehüllt von dichten, blauen Schwaden brennenden Copals. Dies und anderes wird hier geopfert, um die Heiligen zur Hilfe zu bewegen. Hier in Chichi sind sie an Touristen gewöhnt und erlauben das Fotografieren meist. Doch auch hier sollte man bitte vorher fragen, um nicht unliebsame Überraschungen zu erleben, wenn ein Maya verärgert ist.

Der Atitlán See – schönster See der Welt?

Nach kurvenreicher Fahrt durch das grüne Hochland bremst der Bus hinter dem Dorf Sololá ganz plötzlich ab. 500 m unter uns liegt der See und ganz steil geht es bergab. Atemberaubend ist das unvergleichliche Panorama vor unseren Augen: drei mächtige Vulkane, der Atitlan, Toliman und San Pedro ragen majestätisch vom Seeufer in den blauen Himmel, 12 malerische Dörfer, die nach den biblischen Aposteln benannt sind, liegen am Seeufer, der See selbst wechselt seine Farben von tiefem Blau bis hellem Gold je nach Tageszeit und Stand der Sonne. 

Hier am Atitlán See wird auch der Maximon verehrt, eine eigentlich heidnische Heiligenfigur mit Wurzeln in der Götterwelt der Maya. Bei den Zeremonien, die oft in Hinterhöfen stattfinden, wird die lebensgroße Holzfigur festlich gekleidet, man gibt ihr Zigaretten und flößt ihr auch symbolisch Schnaps ein, um von ihm Hilfe zu bekommen. Und was passieren kann, wenn das Hilfeersuchen nicht funktioniert und z.B. die verlorene Geldbörse nicht wieder auftaucht, beschreibt sehr eindrücklich B. Traven in seinem Buch ‚Geschichte einer Bombe‘.

Vormittags, wenn es noch recht windstill ist, stechen wir nach einer kleinen Wanderung in ‚See‘. Entspannend ist Bootsfahrt. Sie führt uns zum gegenüberliegenden Ufer nach Santiago de Atitlán, dem Hauptort der Tzutujil Maya. Sehr pittoresk sind hier die blauen Trachten der Indigenas. Wie gemalt sind die Bilder von kleinen Booten mit Fischern auf dem See vor den Vulkanen. Im Dorf San Juan La Laguna können wir dabei zusehen, wie die traditionellen Webarbeiten hergestellt werden.

Antigua – Guatemalas schönste…

… Stadt hat sich neu erfunden und ist die Touristenattraktion von Guatemala geworden, der krönende Abschluss dieser Reise. Die alten kolonialen Bauten sind restauriert, Ruinenklöster mit ihren Patios und verwunschenen Traumgärten in Hotels verwandelt, zahlreiche Restaurants und Cafés eröffnet 

Sie entdecken Antigua bei einem Rundgang zu Fuß und schlendern durch Patios, Kirchen und Konvente. Die Merced Kirche mit der tollen Barock Fassade, der quirlige Hauptplatz sowie San Francisco el Grande werden dabei nicht fehlen. Wir staunen, wie diese Stadt sich entwickelt hat, auferstanden aus Ruinen! Verfallene Klöster und Kirchen sind die stylischen Kulissen für aufwändige Hochzeiten. Die Stadt ist eine gelungene Symbiose aus alt und modern, und sehr geschmackvoll!

Wir von TAKE OFF Reisen möchten auch Ihnen diese eindrucksvollen Erlebnisse bieten in einem der schönsten Länder dieser Erde. Das Herz Mittelamerikas, Guatemala, liegt auch uns am Herzen.

Ihr Jürgen Janßen